Talkercamp in Aachen - für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre
08.- 10.12.2017
Wir treffen uns am Freitag, 08.12.17 um 14.00 Uhr an der LVR- Schule Belvedere in 50933 Köln- Müngersdorf, Belvederestr.144 und kommen am Sonntag, 10.12.17 gegen 17.00 Uhr wieder dorthin zurück.
Ziel ist das Jugendgästehaus in Aachen. Auf dem Programm stehen tolle Spiele, ein Stadtspiel in der Aachener Innenstadt und eine Schatzsuche.
„Talker“ sind tolle Sprechcomputer für Menschen, die sich über Mundsprache nicht verständlich machen können.
Seit 1990 führte der Rollipop e.V. bislang insgesamt 20 sogenannte TALKERCAMPS durch. Typisch für die Rollipop Talkercamps ist,
dass (Unterstützte) Kommunikation (UK) für die Teilnehmenden nicht zentrales Thema des Wochenendes ist, sondern als Vehikel zu aktivem
Mitmachen in der Gruppe dient - bei gemeinsamen Spielen, Exkursionen in Stadt und Wald und kreativen Angeboten.
Interesse?
Vorsicht!!! Hier kommt die ganze Wahrheit über Rollipop Talkercamps:/p>
- Rollipop Talkercamps sind personalintensiv. Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit
komplexer Behinderung erfordern in der Regel eine 1:1- Betreuung.
- Talkercamps sind in der Vorbereitung zeitaufwändig: Generalstabsmäßig wird im
Team vorab geplant, diskutiert, weiter geplant und wieder verworfen, werden
Medien gebastelt oder besorgt, wieder neu geplant, Alternativen überlegt, gutes und
schlechtes Wetter berücksichtigt, Vorinformationen zu den Teilnehmerinnen und
Teilnehmer erfragt und besprochen, Pflege und adäquates Essen organisiert,
konkrete Szenarien überlegt, die Transportlogistik überlegt, Hilfsmittel beschafft und
ein Fuhrpark an UK- Hilfsmitteln geliehen.
Mit dieser detaillierten Vorbereitung ist man dann sicher genug, am ersten Tag des
Camps unter Einbeziehung der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen alles noch
einmal umzuwerfen, um deren gute Ideen einzubinden.
- Rollipop Talkercamps sind teuer: Trotz vieler ehrenamtlicher Helfer muss immer viel
Material besorgt werden, um jedem Kind und jedem Jugendlichen Medien individuell
anpassen zu können.
- Rollipop Talkercamps sind qualitätsorientiert: Da muss es dann mal für den
standesgemäßen Auftritt des Aliens die Nebelmaschine im Van sein, damit es im Film
"authentisch" wirkt.
- Sie sind anstrengend für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen, weil sie selten
über 2-3 Tage hinweg so intensiv gefordert und gefördert werden
- Rollipop Talkercamps sind anstrengend für das Leitungsteam, denn man muss
permanent beobachten, Entscheidungen treffen, kommunizieren, sich um Pflege und
Hilfe beim Essen kümmern, Eigenaktivität ermöglichen, spätabends noch teamen und
den nächsten Tag planen, sich über die Teilnehmer austauschen- und kurz vor der
viel zu kurzen Nachtruhe noch ein bisschen "chillen". Natürlich wird auch dabei
intensiv kommuniziert.
Warum also tun wir uns das seit vielen Jahren an?
Weil es Spaß macht, sich in "blind date"- Situationen zu begeben, im Team eng zusammen zu
arbeiten, unabhängig von Killerphrasen wie: "Das haben wir alles schon probiert!" motiviert,
einfühlsam, kompetenzorientiert und unvoreingenommen jedem Einzelnen die aktive
Teilhabe am Gruppengeschehen zu ermöglichen.
Dabei ist uns das anschließende Gespräch mit Bezugspersonen wichtig, um Ideen für die
weitere UK- Förderung diskutieren zu können.